In den vergangenen Tagen lösten die Ergebnisse einer dpa-Studie Bestürzung aus – in den Medien, der Politik und erst recht in unserer kleinen Arbeitsgruppe zur empirischen Erforschung der Langeweile in Würzburg (AG EEL). „Das Komatrinken unter Jugendlichen ist vor allem in mittelgroßen Städten verbreitet – besonders in Bayern“, lautet das ernüchternde Fazit.
Unsere Analysten stürzten sich umgehend auf die Datenkolonnen, schließlich ist neben der Videotheken-Rate der Koma-Index der wichtigste Faktor für die Messung der Langeweile. Es stellte sich allerdings heraus: Die Daten sind alles andere als berauschend. So finden sich unter den 15 komatösesten Städten neun bayerische. Bundesweiter Spitzenreiter ist demnach Bamberg, Hof liegt auf Platz drei, Nürnberg auf zwölf, Schweinfurt auf 13. Es wurden unsere schlimmsten Ahnungen vom Stand der Langeweile in Würzburg erneut empirisch bestätigt: Würzburg taucht in der Liste überhaupt nicht auf.
In unserem Institut meinten wir bis dato, in teilweise heftigen Beschwerden seitens der Polizei oder gewisser Bürgerinitiativen über jugendliche Trinker einen Hoffnungsschimmer für diese Stadt zu erblicken. Jetzt zeigt sich: Es waren schamlose Übertreibungen.
Ach, mit eurem ganzen Würzburg
Wird nie ein Mensch glücklich werden
Weil zu viel Ruhe herrscht
Und zu viel Eintracht
Und weil’s zu viel gibt
Woran man sich halten kann
(B. Brecht)
Es ist doch etwas interessantes, welchen shit die bullen der mainpost auf den tisch legen, und von welchen ereignissen man besser nichts hört.
„Dreimal schritten sie ein“ hört sich lustig an, wenn man sah, wie sie drei studentlein ihr nachmittags-bierchen mit anzeigen vermiesten.
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http://www.mainpost.de/lokales/wuerzburg/Verbotenes-Bier-auf-der-Frank-Promenade;art735,5544913
WÜRZBURG
Verbotenes Bier auf der Frank-Promenade
Nach dem städtischen Erlass des Alkoholverbotes für die Leonard-Frank-Promenade haben dort am Montag Polizeibeamte Personen kontrolliert. Dreimal schritten sie ein und erstatteten Anzeige:
Unter anderem hatten junge Erwachsene verbotenerweise Bier konsumiert. Auf sie kommt nun eine Bußgeldstrafe zu.
Während die Stadt mit dem Verbot den exzessiven Partys auf der Promenade ein Ende machen will, berichten Passanten von verstärktem Alkoholtrinken auf der gegenüberliegenden Mainseite zwischen Mainmühle und Alter Kranen.