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Ein Filmtipp

Der passenden Film zur passenden Zeit:

Das Erstaunlichste an Zombies ist wohl, dass sie es irgendwie geschafft haben, ihren gesellschaftskritischen Subtext aus Romeros Autorenfilm (für Georg Seeßlen der linkeste Filmemacher, den Industrie hervor gebracht hat) mit ins Genre hinüber zu retten. Als menschenfressende Metaphern schmatzen und stöhnen sie seit einigen Jahrzehnten durch die Landschaft, ohne dass sich ihre Nähe zu tatsächlichen kollektiven Bewusstlosigkeitszuständen übersehen ließe. Der Kurzfilm Dawn of the Dorks zeigt sie jetzt als deutschen Fanmob, was so dermaßen naheliegend ist, dass sich kaum noch mit Bestimmtheit sagen lässt, wer hier eigentlich wem die Vorlage geboten hat.
Und obwohl im Grunde kein Mensch solche gesteigerte Ausdrücklichkeit braucht, ist der Film dann erstaunlicherweise auch noch richtig witzig. Es muss an den grausigen Erfahrungen der »Sommermärchen« – WM 2006 liegen, als sich vereinzelte Überlebenden plötzlich in ihre Wohnungen eingesperrt fanden und zitternd auf ein Ende der Epidemie hofften, während es draußen mehr und mehr Freunde erwischt hat. Auch wenn der deutsche Fußballwahnsinn ein Nebenwiderspruch sein mag – bevor das da draußen nicht überstanden ist, wird auch sonst nichts mehr besser werden.(Beatpunk)

Zum Film.

Posted in aktuell, allgemeines, fundstücke, internet, kino und tv, langweilig, unterhaltung.


2 Responses

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  1. sören says

    so kann man auch sein dorf aufwerten:

  2. Rainer Bakonyi says

    Äh. Soso.
    Der Herr Seeßlen. Und „immer mehr Freunde erwischt“. Seid ihr Sportfreunde Stiller Fans oder was? Das, was da draußen stattfindet ist schlimmer als jeder Leinwandhorror. Und wer da „Freunde“ hat: Oh je, oh je, oh jemine. Ich kann da erstaunlicherweise nichts witziges entdecken. „Sieg! Doitschland!“ Ein sarkastisches „Heil“ wird mit „zu krass“ beantwortet (Wirklich, in dem Leben, das nicht im Netz ist). Ach ja. Am Freitag ist (ich weiß, da ist KUPUK Dingsda, aber ich arbeit doch) Punk Rock im Pleicher. Mal schaun wieviel schwarzrotgoldene Iros da sind…
    Und, achja, beim Weinfest im Residenzgarten war’s am flaggenärmsten. Sind zu spiesig für „Oh wie ist das schön“.
    Oi. Oh weh.
    Der Herr von der Kulturredaktion