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Sing it so they hear: Let’s let this world know we were here!

Kein Konzertreview

I. Das allgemein verständliche ist nichts als ein Haufen Banalitäten, weil vom wirklich wichtigen längst nicht mehr gesprochen werden kann. Es wäre gar nicht verständlich. Verständlich ist eine Aussage der allgemein gebräuchlichen Sprache nur, soweit sie verallgemeinerbar ist; soweit sie also bereit ist, dasjenige zu verraten, dem sie eigentlich zum Ausdruck zu verhelfen hätte.

Denn das wirklich wichtige wäre die verborgene Wahrheit der Vereinzelten, das schmerzlich Lied ihrer Zerrissenheit und ihrer Sehnsüchte, ihrer Ängste und Finsternisse. Das, was als Kommunikation gilt, besteht aber gerade darin, davon abzusehen, was bloss die Vereinzelten betrifft. Ihnen ist die Sprache nicht sosehr geraubt als vielmehr nie gegeben; für das, was zu sagen wäre, ist die Sprache dieser Gesellschaft feindlich besetztes Gebiet.

Nach der Logik dieser Verhältnisse muss nun in der Tat über das geschwiegen werden, worüber nicht gesprochen werden kann. Uns kann es aber nur darum gehen, das zur Sprache zu bringen, worüber nicht länger geschwiegen werden kann.

Angesichts einer derart dehumanisierten gesellschaftlichen Vernunft ist jede halbwegs bewusste und widerständige Handlung, die das vereinzelt menschliche nicht verraten will, gezwungen, den Charakter einer Chiffre anzunehmen. Jeder Versuch, das auszudrücken, was verschwiegen werden soll, muss der allgemeinen Vernunft unverständlich, rätselhaft bleiben: um so schlimmer für die Vernunft.

Es kann dabei gar nicht entscheidend sein, ob sich dabei, auf einer noch nicht von der Gesellschaft in Beschlag genommenen, untergründigen Ebene des Verschwiegenen eine Gemeinsamkeit der Vereinzelten findet; entscheidend ist allein, sich nicht mehr dahin tyrannisieren zu lassen, an jede Handlung und noch an jeden Gedanken den Masstab anzulegen, ob er vor dem Gericht einer so widerlichen Ordnung der Dinge für vernünftig erkannt werden werde.

Eine solche bewusste und widerständige Handlung nannte Breton surrealistisch. Knochenfabrik drückten es lapidar dahingehend aus: „Wer mich so sieht, wird mich nicht mehr verstehn“. Kommunikation, die heute noch etwas von Belang ausdrücken will, muss in diesem Sinne surrealistisch sein.

Diese Kommunikation existiert, unter dem viel missbrauchten Namen Poesie, schon lange. Die Poesie führt nun allerdings eine vom Leben der vielen Vereinzelten getrennte Existenz, selber nur geduldet im Refugium der Kunst. Die Befreiung der Poesie, die Zerstörung ihres Käfigs und ihre Inbesitznahme durch die Massen, deren wahrhafter, aber vorenthaltener Ausdruck sie doch ist: das wäre, kurz skizziert, das situationistische Projekt der „Revolution im Dienste der Poesie“.

II. Poesie ist der Name, unter dem von dem gesprochen werden kann, worüber nicht länger geschwiegen werden kann. Sie war deshalb immer nahe dem Wahnsinn verwandt. Im letzten ist Poesie nicht anders möglich als in der vollständigen Auflehnung; die Revolte ist die erste und letzte und einzige Poesie. Niemand kann Ducasse und Rimbaud missverstehen. Baudelaire hat aus dem Gedächtnis ein Bild des verfemten Blanqui gemalt.

Wie das singende Glas zerspringt, wenn man seine Eigenfrequenz trifft: so muss man eine untergründige Verbindung fordern, welche die Trennung überwindet. In den Dingen schläft, wie die Romantiker glaubten, ein geheimes Lied. Man muss ihnen ihre eigene Melodie vorsingen. Man muss vollständig poetisch sein. Man erfüllt dadurch ein unabweisbares Bedürfnis der Massen.

Ein früher gebräuchlicher Name für das, was wir als Poesie bezeichnet haben, war Punk. Dieses Wort hat seine Bedeutung in dem Masse verloren, wie sich die Idioten seiner bemächtigt haben. Es gilt, immer und unter allen Umständen, gegen solche Beschlagnahme sich zur Wehr zu setzen mit allem, was zu Gebote steht.

Eine etwas lange Einleitung, um über ein Konzert zu reden, zugegeben.

III. Die sämtlichen Reviews, die an Paper Chase hervorzuheben wissen, dass die Texte zwar ziemlich seltsam seien, aber die Musik wenigstens fetzt, sind ganz offenbar von Idioten verfasst. Das Publikum, das auf solche Weise für dumm verkauft wird, ist selbst offenbar abgestumpft genug, um ein Konzert zu verlassen im selben Zustand, wie sie es betreten haben.

Immerhin, und das ist eine Hoffnung, nicht abgestumpft genug, um es nicht zuerst inmal betreten zu haben.

Paper Chase faszinieren. Die wenigsten stellen sich noch die Frage, warum etwas fasziniert; das ist eines der Male, die diese Welt an uns hinterlassen hat. Man hat sich von der vielen bedeutungslosen Musik sogar abgewöhnt, nach den Texten zu fragen. Man hat sich abgewöhnt, eine Bedeutung zu erwarten, weil man die Hoffnung aufgegeben hat, etwas von Bedeutung zu hören zu bekommen.

Die Texte von Paper Chase sind enttäuschend. Sie handeln vom Wahnsinn. Von grundlosem Hass. Vom grundlosen und nicht mitteilbaren Drang, andere zu erniedrigen. Von den beraubten Individuen im letzten Zustand ihrer Isolation, wo sie nichts mehr haben als den höhnischen Triumf, dass der Mensch für den Menschen das verächtlichste Wesen ist. Der letzte verzweifelte Aufschrei einer Menschlichkeit, die keine Wirklichkeit hat.

Paper Chase errichten vor unseren Augen ein bizarres Universum, in dem die Menschen sich genauso unbegreifliche Dinge antun wie im realen, nur ohne den Trost jener sogenannten Vernunft, die in der realen Welt den Einzelnen ihr Tun mit einer falschen Rechtfertigung vergoldet. Was sie sich antun: Mord und Verstümmelung, nichts anderes, und als Antrieb die begründete Furcht, spurlos gelebt zu haben. „Come hell or high water, this sick world will know I was here“.

In der Welt dieses Alptraumes, von dem Paper Chase handeln, leben wir. Dass uns kein Leben eingeräumt ist als das, was wir uns gegenseitig antun, macht den Alptraum so seltsam vertraut. Der Schrei aber danach, nicht spurlos unterzugehen, der auch unser Schrei ist, begründet unwiderleglich die Möglichkeit, das das Grauen ein Ende haben wird.

Hier beginnt eine Poesie, die nicht mehr verständlich sein wird für die, die gelernt haben, nicht mehr zu wissen, was aus ihnen gemacht worden ist.

Und eine Musik, die nichts mehr mit den Sparten gemein hat, in die gezwängt Musik harmlos geworden ist. Nichts ist hier noch harmlos. Vielleicht ein Teil eines neuen Anfangs, wer weiss.

(1) Zur Abgrenzung von Bretons Parole vom „Surrealismus im Dienste der Revolution“, der Erklärung seiner Unterordnung unter die entfremdete Logik der linken Politik.

Jörg Finkenberger

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„The Falcon Five“!

20 Uhr. 7.Juli. 2007. Cafe Cairo . Chefredakteur mit Finger in der Nase. Auftritt The Falcon Five. Die Protagonisten begrüßen sich.

Chefredakteur: Liebe Falcons, schön euch hier vor dem Cairo begrüßen zu dürfen und im Rahmen eurer Releaseparty ein Interview mit euch zu führen.
Labse: yeah!
Chefredakteur: Zum Einstieg eine Frage, die gewiss schon oft gestellt worden ist.
Welche Bands haben eure Musik, ja, euer künstlerisches Schaffen beeinflusst?
Falcons: In erster Linie Staatsgewichse und Bullensack, jedoch auch AC/DC, Thin Lizzy und selbstverständlich auch die Stones.
Chefradakteur: Eine Frage, mit der ihr immer wieder konfrontiert werdet und die Interviewer es in ihren Zeitungen nicht richtig vermitteln ist, sehr ihr euch als Teil einer Szene bzw. was ist das für euch?
Danny: Eine Szene gibt es im Theater, es handelt sich dabei um einen Teil eines Aktes.
Andi: Ich bin Mitglied der Volvofahrerszene.
Chefredakteur: Danke, endlich konnte diese Frage aus der Welt geschafft werden. Jedoch brennt unserer Redaktion etwas auf den Zehennägeln und zwar, was halten denn The Falcon Five von der neuen Drucksache „Letzter Hieb“?
Labse: Ein nobler Ansatz, jedoch sollte ein bisschen mehr Rücksicht auf Orthographie genommen werden. Vielleicht mal einen ausgebildeten Lektor einstellen.
Danny: Ich habe den Letzen Hieb an der Araltankstelle in der Zellerau das erste Mal am Stehtisch in den Händen gehalten. Dort kann man gut Bier trinken. Wenn es Jörg Finkenberger schafft, in einem Satz weniger als zwei Kommas zu verwenden, spendier ich ein Bier.
Falcons: Kurz zum Interview, wir wollen auf alle Fälle die Möglichkeit einer Gegendarstellung eingeräumt haben. Und jetzt eine Gegenfrage: wie war das große Fest in Frammersbach?

Auftritt Sozpäd vom Cairo. Dieser schaut irritiert.

Chefredakteur: Naja, sieh sehen ja, der Plan ist einfach, wir lassen Benzin in die ganze Anlage laufen und wenn die Ameisen versuchen sollten die Gräben zu überqueren, zünden wir das Zeug einfach an und sehen zu, wie sie alle verbrennen.
Labse: Wenn du glaubst, du kommst kostenlos rein, kannst du das vergessen.
Sozpäd: Nein, wenn die Neun Sieben – Journalisten freien Eintritt haben, so darf der „Letzte Hieb“ diesen Luxus auch genießen. (Sozpäd ab)
Chefredakteur: Oi! Vielen Dank, dass ihr Zeit für mich hattet.
Falcons: Staat, hau ab!

Ein Technobus fährt vor. Technobus ab. Alle schauen dem Bus nostalgisch nach, alle ab.
Fortsetzung: Klare, 6 Ämtertropfen. – Keine Fortsetzung.

Im Anschluss an die Szene konnte ich mich selbst von The Falcon Five überzeugen lassen.
Bombastisch und quasi furchterregend wirkte die Band, als sie unter der Rocky Fanfare auf die Bühne schwebte. Mit seiner goldenen Maske blendete der Sänger Andi die tobende Menge, bevor er im Takt der Drums die Show mit wilden Körperbewegungen im Angesicht des schäumenden Publikums einläutete, um dann, nachdem die Kollegen den Höllensturm in Bewegung gesetzt hatten, wie ein wild gewordener Habicht durch die Menge zu rasen. Die Menge tobte und ließ sich dies die ganze dreiviertel Stunde nicht nehmen. Gegen Ende erhielten die Falcons von ihren Freunden, den blaue Bären, dem Esel und den verrückten Hühnern Unterstützung, die das skurrile und surrealistische Bild mit ihren an Gogotänzer erinnernden Tanzformationen, neben den Falcons, hinter den Falcons, zwischen Falcons und über den Falcons, auf die Spitze und wiederum zu Grund jeder Toilettenschüssel trieben. Genial, jeder Augenblick ein Genuss. The Falcon Five wird nicht nur in Würzburg, sondern auch in vielen anderen Clubs abgefeiert werden. Das kann ich euch versprechen. Platte kaufen, abfeiern!

6-Song Debut-EP The Falcon Five “We are Falcon and you don`t”
Vinyl on Narshardraa Records, Cd on Altin Village!

http://www.thefalconfive.de.tf
http://www.myspace.com/thefalconfive

Das Interview führte Schlonzo der Geachtete

Posted in heft 2, musik, schlonzo der geachtete, unterhaltung, würzburg.


Ein weiterer Kunstgriff – Jetzt NEU: Kapitalismus rechtfertigt seine Existenz durch Umweltschutz

„Das wirkliche Meer ist kalt und schwarz, voller Tiere; es rumort unter diesem dünnen grünen Film, der dazu da ist, die Leute zu täuschen. Die Sylphen, die mich umgeben, sind darauf hereingefallen: sie sehen nur den dünnen Film, er beweist die Existenz Gottes.“ (Sartre, Der Ekel)

Seit langer Zeit war es nicht mehr so einfach, sich ruhigen Gewissens vom gerechten Lauf der Dinge treiben zu lassen, nachsichtig tadelnd zurück und zuversichtlich nach vorne blickend. Es wird alles gut! Der Kapitalismus ist ab sofort nicht nur das System, welches sich so oder so durchsetzt, es ist neuerdings auch unser Rettungsanker. Plakatwände, Hochglanz-Magazine, Mode-Zaren, Lokalbrauereien, MTV und Boris Becker: alle dürfen lokal und global die Botschaft verkünden, dass es nie einfacher war, etwas „gegen die Globalisierung“ zu tun. Und wie? Das Geheimrezept besteht darin, nichts zu ändern: Nur konsumieren. Ab sofort aber bitte folgendes: Die batterieschonende Uhr, das ökologische Huhn, den richtigen Kinofilm, das globale Musikspektakel, ein Distelhäuser, zwei Bionade, drei Hybrid-Autos.

Schlecht daran ist erst mal gar nichts. Da die Kundschaft, vom Proleten bis zum High-Society-Girl, grundsätzlich dazu verdammt ist, zu konsumieren, ist es immerhin besser, ihnen Umweltverträgliches einzuimpfen. Eine neue Qualität der Peinlichkeit erreicht dieses Schauspiel aber, wenn die neue Fütterung nun als vernünftige, bewusste Handlung der Abnehmer stilisiert werden soll. Jener Abnehmer, die sich so lange über die Ökos lustig gemacht haben, bis ihnen Hollywood ihre potenzielle Zukunft simpler buchstabierte. Als eine Welt ohne süße Eisbären zum Beispiel.

Unwahrscheinlich ist es nicht, dass sie gelingt. Diese Große Rettung, dieser lang ersehnte heroische Akt der Menschheit, der in den mächtigen Worten Al Gores nämlich das „Privileg einer Generation [ist], eine Mission zu haben“ . Die in der Vergangenheit oft bewunderte bzw. beneidete Flexibilität des kapitalistischen Systems würde sich nur ein weiteres Mal unter Beweis stellen. Leider macht diese ,Rettung’ aber (A) die jeweils vorrangegangene Not nicht rückgängig und kann (B) keinesfalls die Menschheit ,retten’, sondern lediglich ihre physische Existenz verlängern. Die ständige Notwendigkeit, auf die finanziellen Folgen hinzuweisen, die von der vermuteten Klimakatastrophe zu erwarten seien, beweist, dass in diesem Zusammenhang keine Rede von Vernunft, Gefühl oder anderen Nichtigkeiten sein kann . Das globale Umdenken erscheint somit als nichts weiteres als ein Manöver zur Rettung des Privatkapitals, welches einsetzt, wenn dieses aufgrund gewisser Gesetzmäßigkeiten in Gefahr gerät.

Die Katastrophe wird ihm gutgeschrieben

Jetzt grandioser Kunstgriff: Am 5.7.07 erschien in der Zeit ein Artikel mit der markigen Überschrift „Hollywood rettet die Welt“ (in der selben Ausgabe: „Auf in den Ökokapitalismus!“). Darin stellt Autor Robert Misik – nach einer unentschieden bis kritischen Darstellung der vor sich gehenden Inwertsetzung der Moral – die Dinge geschickt auf den Kopf. Kurz nach den grandios bescheuerten „Live Earth“-Konzerten hat er als Credo der „neuen Aktivisten“ ausgemacht: „Der Konsumkapitalismus hat das Problem verursacht? Macht nichts, der Konsumkapitalismus macht es wieder gut“. Dass sogar der Widerstand für eine bessere Welt vom Kulturkapitalismus vereinnahmt und mit Preisschildern versehen wird, ist für Misik ein hinnehmbares Übel im Kontext der Weltrettung. Was diese Inwertsetzung für Folgen in der Öffentlichkeit zeitigt, führt der Autor am Ende des Textes jedoch selbst vor: Hier wird die Katastrophe schließlich auf wundersame Weise der kapitalistischen Wirtschaftsform gutgeschrieben. Die Schuldzuweisung für die Umweltzerstörungen fällt ebenso unter den Teppich wie der Aspekt, dass gerade nicht-kapitalistische Bewegungen die Umweltthematik in der Öffentlichkeit präsent hielten. Misik versteigt sich – aufgrund eines Medienhypes – zu der Annahme, der Kapitalismus sei „moralisch gut für uns“. Andere Auswüchse dieser Wirtschaftsform, beispielsweise die Expansion des globalisierten Verbrechens, lässt er geblendet unter den Tisch fallen. Seiner Meinung nach gäbe es Anzeichen, dass sich die Vision Adam Smiths erfülle und der Kapitalismus zu seiner „philanthropischen Funktion“ komme: „Kapitalismus ist gut für uns, und die Moral ist gut für den Kapitalismus. In einer solchen Ordnung liegt es nahe, dass man der Moral den besten Dienst erweist, indem man sie zu einem Geschäft macht“.

Angesichts meiner Sprachlosigkeit sei diesem und ähnlichen Autoren lediglich nahegelegt, darüber nachzudenken, ob Kapitalismus nur Cameron Diaz, Leonardo di Caprio und der grüne Film ist oder vielleicht auch das tiefschwarze Meer?

Sebastian Loschert
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1 Zitiert nach: Robert Misik, „Hollywood rettet die Welt“, Die Zeit, 5. Juli 2007.
2 Wenn wir uns erinnern mögen: Die Verbesserung des elendigen Zustands der Arbeiterklasse ab der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert setzte natürlich nicht ein, weil das Elend des Proletariats Mitleid erzeugt hätte, sondern sie begann just mit der Erkenntnis des drohenden Elends der Kapitalistenklasse. Diese Erkenntnis führten z.B. Gewerkschaften vor Augen.
3 Als Folge dieser seltsam oberflächlichen Betrachtung der Welt ergibt sich bei Misik auch die Vorstellung, dass schon „viel gewonnen [wäre], wenn die goldenen Anbagger-Sprüche dereinst einmal lauten würden: ,Hey, schau dir meinen Pflanzenöl-Schlitten an, Süße!’“. Robert Misik, „Klimaschutzkonsum jetzt!“, Falter, 27. Juni 2007.

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Neues Heft: #2!

…muss leider etwas verschoben werden. Wir hatten es “ rechtzeitig“ fertig, aber haben etwas Probleme mit dem Layout. Nämlich: wir haben noch keins, weil unser lieber Freund und Layouter, den wir mit dieser Ausgabe betraut hatten, leider aus Gründen, die nicht in seiner und nicht in unserer Macht stehen, im Moment die Sache nicht machen kann.

Wir hoffen, dass sich seine Angelegenheit bald regeln lässt, und dass er ab dem nächsten Heft dabei sein kann.Es würde uns freuen, denn er bedeutet uns etwas.

In der Zwischenzeit können Leute, die sich das Layout zutrauen, sich bei uns melden, aber Achtung, es ist hart und es muss schnell gehen.

Wir werden unsere Texte in den nächsten Tagen hier reinstellen, nach und nach, damit es nicht langweilig wird.

Schönen guten Oi! allerseits,

der Letzte Hype.

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Zweite Ausgabe: Ankündigung

Das zweite Heft unseres wunderschönen Magazines erscheint Anfang August. Diesmal mit tollen Themen wie hässlichen fränkischen Dörfern, neues aus aller Welt, und natürlich Kochrezepten.

Mit Beiträgen von vielen Leuten, die man kennt..

Posted in aktuell, heft 2.


Fruchtsalat

Art des Spiels: Ein deutsches Gesellschafts- Gruppenspiel. Als Familien- oder Partyspiel geeignet.

Gruppengröße: mind. 4 Leute

Altersbeschränkung: keine

Materialien: 1 funktionstüchtiger Toaster, 1 Stirnband beliebiger Farbe, 1 Stück Kreide, evtl. frisches Obst

Spielort: Hof oder Straße, kurz nach Sonnenaufgang

Hinweis: Dieses Spiel ist sehr geeignet für ausgezehrte, wassersüchtige Körper nach einer durchzechten Nacht.

Beschreibung:

1. Die Schüssel:
Der älteste oder erfahrenste Mitspieler setzt das Stirnband auf und nimmt das Stück Kreide in die Hand. Er malt auf den Boden einen Kreis. Dieser sollte angenehm rund und nicht zu klein sein, als Faustregel gilt:
Radius = Gruppengröße – 1
Dieser Kreis stellt die „Schüssel“ dar und wird auch so genannt. Sie darf, wenn alle damit einverstanden sind, mit kleinen Tierbildchen verziert werden.

2. Der Toaster
Der Toaster wird neben die Schüssel gestellt. Er muss über Verlängerungskabel sehr umständlich mit einer Steckdose verbunden sein. (siehe Abb. 1)

3. Die Früchte
Nun sind die übrigen Teilnehmer an der Reihe: Jeder von ihnen denkt sich eine Frucht aus, die er sein möchte, und spricht ihren Namen laut aus, z. B. so:
Spieler A: „Ich möchte eine Birne sein.“
Oder Spieler B: „Ich bin eine Traube.“
Sollte ein Spieler etwas unliebsames sagen („Ich bin eine Kartoffel“), darf der Spieler mit dem Stirnband ihn schlagen und anschließend fortjagen.
In der Zwischenzeit haben sich die anderen Spieler ihre neuen Früchtenamen auf ein Schild geschrieben und umgehängt. Sehr atmosphärisch ist es auch, wenn die Spieler ihre jeweilige Frucht vorher eingekauft haben und sich kunstvoll ins Haar stecken oder mittels Haarreif auf dem Kopf befestigen (siehe Abb. 2)

4. Beginn des Spieles:
Der Tanz:
Alle Früchte stellen sich nun im Kreis um die Schüssel herum und beginnen zu tanzen. Es darf gerne gesummt werden. Der tanz sollte immer charakteristisch für die jeweilige Frucht sein, d. h. eine Birne sollte einen bauchigen Tanz vorführen, während die Traube, den Kopf kreiselnd, kleine Schritte bevorzugt.
Für jede Frucht ist es ratsam, den Tanz vorher allein zuhause zu üben.

Die Zubereitung des Fruchtsalats:
Glücklich über die tanzenden Früchte stellt sich der Träger des Stirnbandes nun zwischen die Schüssel und den Toaster, wobei er unbedingt jeden Anflug von Neid vermeiden sollte. Er atmet tief durch und spricht folgende Worte:

„Ach, ich habe Hunger. Und wie immer kann ich mich nicht entscheiden. Esse ich Toast oder einen Fruchtsalat?“

Kaum wurde der Satz gesprochen, hören die Früchte zu tanzen auf. Sie fassen sich an der Hand und rufen: „Iss doch einen Fruchtsalat!“

Was nun folgt, ist der Höhepunkt des Spiels: Der Träger des Stirnbandes muss sich entscheiden. Wählt er den Fruchtsalat, wird das Spiel einen freudigen Ausklang finden. Wählt er den Toast, so ist das Spiel auf der Stelle vorbei. Und alles war umsonst.

Sollte sich der Stirnbandträger nach zähem Ringen für den Fruchtsalat entscheiden, ruft er feierlich verkündend aus: „Ich wünsche mir den Fruchtsalat!“
Darauf beginnt er einen ekstatischen Tanz um die kleinen Früchte herum und verpasst jeder von ihnen einen Klaps. Dabei nennte er sie einzeln beim Namen und lobpreist ihren Geschmack, ihren Liebreiz und die Energie. (siehe Abb. 3)
Die Früchte springen, sobald ihr Name fällt, voller Freude in die Schüssel und tanzen. Der Ausgelassenheit sind keine Grenzen gesetzt und Ausrufe der Freude und Jubels sind erwünscht. Und so tanzen alle bis sich der Tag zu ende neigt.

Posted in allgemeines, heft 2.


Ungewöhnliche Ansichten Teil I: Ayasake

Heute: ein antijapanischer antideutscher Operaist. Und er hat einen Kommentar zu den Ereignissen in Ghaza, Filastin:

Klassenkampf gegen den Islamismus

Das sollte ungewöhnlich genug sein für den Anfang. Der seinerseits ungewöhnlich interessante Text findet sich erstens hinter dem Link , zweitens in Auszügen hier.

The Takeover

In a discussion with a German comrade awhile back, I brought up the appeal of Marwan Barghouti, jailed former leader of the Tanzim, and his political faction Al-Mustaqbal. Barghouti had abandoned the Tanzim after a series of suicide bombings, and has a history of collaboration with Israeli left groups such as: Women in Black, Gush Shalom, Yesh Gvul, Ta’ayush etc. My German friend wrote me back saying: „Yes, his politics sound good, but how many guns does he have?“

At the time I was skeptical of his response. The Palestinian intifada had proven (in its best moments) that popular resistance to occupation could overcome a more powerfully armed adversary. What relevance to emancipation would the side with the most weapons really have?

This question was in a way answered rather brutally two days ago in Gaza. By now the basic course of events should be well known: after Hamas‘ election and refusal to engage with the terms of the Quartet, i.e. ongoing negotiation based on the Oslo accords, tensions developed to explosion between Fatah and Hamas, leading to a state of civil war. What is less clear is what events led Hamas to enact an armed dictatorship of the Gaza strip. To understand this we have to return to the period directly after the Hamas election. The boycott of the Hamas government by the west had not gone on for very long when public sector workers in Gaza reacted against the new austerities imposed upon them by Hamas‘ rejectionism, staging strikes and demonstrations against the government late in 2006. Proving their democratic credentials, Hamas attempted to break the strike, firing on the demonstrators and encouraging students to scab against their teachers.

„As a protest against the attempts by the banks to confiscate part of the emergency money paid out to workers for loan repayments, demonstrators stormed offices of banks in the occupied territories. The industrial action taken by the workers resumed the the same day and rumours of an impending all out strike began to circulate
….
The strike included at its start, 37,000 teachers, 25,000 health workers, and 15,000 other public-services workers
…..
In front of the parliament there were continuous demonstrations with thousands demanding payment of wages, unemployment benefit and the creation of more jobs. They shouted slogans, threw stones at building and stormed the gates until they were brutally repressed by the riot police.

In Ramallah on the 30 August, a crowd of 3,000 people demonstrated outside a venue were Abass was meeting UN Secretary General, Kofi Anan. The demonstrators shouted “From today there is no government anymore. From this day on, there is no parliament anymore!” and “We have no money in our pockets.”

Less than a year ago the local Hamas leadership spoke about the possibility of an Intifada against the PNA. Now it is starting to understand that they themselves could be the target of such an event. The government is in negotiations with the strikers and it looks possible that the conflict will come to a negotiated end. The political direction is towards the formation of a unity government.

(Socialist World)

By the time tension between Hamas and Fatah was building towards explosion in the Gaza strip, Hamas had again to cope with the large-scale walkout of 15,000 public sector workers this April. The question was posed: how could Hamas slow this potential Intifada against its government? We could ask Rasem Al Bayari, Palestinian trade unionist of the PGFTU, one of many workers whose life was targeted by Palestinian security forces (led by Hamas). But sheer violence and repression were not adequate to contain the unrest. Hamas found other means more familiar to its activists. By firing or permitting the firing of rockets into southern Israel, Hamas could continue to make the eliminationist case for claims on Israeli territory, creating a focal point of ’national resistance‘ through which the population could be distracted with the fantasy of evicting the Israeli population. The rockets also double as bait for Israeli counterattacks, which could be used to unify Palestinian factions on Hamas‘ terms (since this interplay has been one of Hamas‘ major strategies after disengagement, it is obvious why Olmert has refused to hit Gaza in any major way so far). The focal point of the rocket launches more importantly allowed the party to compete with rival factions in Gaza, where Hamas struggled to increase its influence in streets that it did not fully control.

Context of the Crisis

The insurgency against the US armed forces in Iraq has completely changed the coherency of American imperialism in the middle East and these changes are visible in the recent events in Gaza. In the midst of the largest crisis of American foreign policy in its history, Washington is increasingly trying to shelve not only the management of the Iraqi state in crisis, but also its stake in the proxy war waged by Saudi Arabia, Iran and Syria in Iraq onto American allied Arab states in the region. This ‚disengagement‘ could take the form of withdrawal with a political settlement negotiated among regional powers (including Iran) or an escalation into a wider regional Middle East war involving a mobilization of Saudi Arabia against Iran (the Iraqi civil war is an anticipation of this conflict). The results of the latter would be particularly grave for humanity. Washington has gone so far as to look the other way as Turkey invades Kurdistan to attack Kurdish nationalist militias like the PKK, with the Machiavellian logic that perhaps this pressure could produce a compromise on the bitterly contentious city of Kirkuk. Within this, the American ruling class is trying desperately to shore up its position in the Middle East in order to maintain a potential threat in the region.

That has meant in the context of Hamas‘ putsch in Gaza that the strip could be abandoned to Hamas while the West Bank and even camps in foreign countries like Lebanon are brought under the control of Fatah and the new PA. Under these conditions, the US will release funding for the newly established PA and Israel will release tax revenues withheld from the Hamas government. The ending of the sanctions will in some ways be an improvement, but only for those in the west bank. In this way, America tries to prop up a new Palestinian Authority, loosely federated with the remaining American-allied ruling classes in the region: Jordan, Saudi Arabia, Kuwait, UAE, Lebanon and Iraq (both shaky).

The shoring up of Fatah is primarily an effort by the Western ruling class to shore up its warfare against the emerging opposition belt from Lebanon to Iran to Syria. There have already been many arguments in the media for bringing both Fatah and Hamas into the ‚Sunni orbit‘, which refers to the American-allied states in the region. Hamas on the other hand is largely viewed as a lost cause due to its engagement with Iran and Syria.

By now much of the left is able to identify the ruthlessness of Hamas in the Gaza takeover. Some on the far left even take a clear position against both Hamas and Fatah, whom they argue will to varying degrees repress struggles within Palestinian society. In a discussion recently a comrade summarized this position succinctly:

„In other words, it’s a conflict between two completely reactionary forces and ideologies.“

The attacks against Israel on the plane of history and ideology present a particular danger in my view. Popular opinion is generally drifting towards the idea that Israel is a nation that deserves either abandonment, dissolution or, in the extreme, elimination. I’m prepared to argue the exact opposite: that Israel is the only nation with a good reason to exist. That is, along with some on the German left, I think that an opposition to capitalism, imperialism and nationalism must include a solidarity with Israel, a nation whose creation was an inevitable result of the failure of the first revolutionary wave which could not prevent or defeat Europe’s lapse into anti-semetic barbarism. The subsequent history of Zionism and Israel is as much a history of liberation as it is a history of imperialism and colonialism.

Posted in aktuell, allgemeines, das wetter, ungewöhnliche ansichten.


Nochmal Studi-Sachen

Im Nachgang zum Artikel, und im Hinblick auf die Uniwahlen:

Der AK Aktion bei der Studierendenvertretung gibt bekannt:

Der Boykott muss leider abgesagt werden.

Der Boykott muss leider abgesagt werden, denn es mangelte zu sehr an Helfern, die Anwaltskosten von 3000 Euro konnten nicht finanziert werden und bis auf drei positive und etwa fünf negative Ausnahmen waren die meisten Fachschaften noch nicht einmal bereit, überhaupt mitzuteilen, ob sie den Boykott unterstützen oder nicht.

Unter solchen Vorraussetzungen kann in diesem Semester nichts mehr erreicht werden.

Wir sind bekanntlich die, die immer nur kritisieren, während andere etwas tun. Nichts gegen den guten Willen der wenigen Aktiven, die irgendwann festgestellt haben, dass es mangels Masse nicht geht; aber alles gegen die Selbsttäuschung über eingeschlagene Irrwege, die von allen jenen aufrechterhalten wird, welche die Irrwege vor jeder Kritik in Schutz zu nehmen bemüht sind.

Solange sich die Sache im Getriebe einer Unipolitik befindet, die in den jetzigen Formen abläuft, wird nichts zu retten sein, und nichts zu holen, ausser für die wenigen umtriebigen Politikanten.

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Zur Benutzung der Kommentarspalte

Und so wirds gemacht:

1. Hirnlosen Beitrag posten
2. Schockiert feststellen, dass man ihn nicht sieht
3. Unverzüglich „Stalinismus!“ schreien
4. Beleidigt ab.

Posted in allgemeines, für unsere kleinen.


Best of Referrer, Teil I

Lustige Google-Suchen, mit denen Leute auf diese Seite gekommen sind:

Heute:
7 Google: rainer bakonyi ist masslose selbstzufriedenheit 1 14:08

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