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Wir sind die Krise

Capitalism cannot solve the problem of our existence. What has transpired is neither poor management by benevolent policy-makers nor the unchecked greed of so many bad men. Rather, it is the inevitable manifestation of a fundamental insolvency. We are not interested in how to manage the crisis, nor do we care whose fault it is, nor can we accept any partial solutions. There is no solution without removing the contradiction at the heart of the crisis. From the point of view of those in power, resolving the contradiction would require learning how to dehumanize humans – to fully mechanize and atomize production and the producers themselves. From our perspective, overcoming the contradiction requires not only making education free, but overcoming capitalist relations as a whole. We cannot solve the crisis within the current system because we are the crisis of the current system.

Aus einer Kritik der studentischen Proteste in Californien 2010. Kann man mal sehen.

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Angst und Verzweiflung in Würzburg

„Wir sind der Meinung, dass in der Würzburger Altstadt seit einiger Zeit eine Unkultur des Lärms, der Verschmutzung und der Verrohung Platz greift.“ (Bürgerinitiative Würzburger Altstadt)

„Man sage nicht, ich hätte nicht versucht, diese Stadt zu retten.“ (Hunter S. Heumann, Grillanzünder ausverkauft)

Mich plagten Magenbeschwerden an diesem trägen Dienstagabend. Doch das Grummeln und Murren, dass unter den Bürgern dieser Stadt ausgebrochen war, übertraf das Wehklagen meines Verdauungsorgans bei Weitem. Eine Welle der Empörung über lärmende Jugendliche, urinierende Studenten und kotzende Marienkäfer war unter dem Plebs ausgebrochen. Und ausgerechnet heute, zum Termin dieser unterhaltsamen Versammlung in Rathaus, wollte ich mein Essen auch am liebsten wieder heraus brechen. Ganz tapfer schleppte ich mich dennoch in den Ratssaal, um der Aussprache über den „Zielkonflikt“ zwischen Gastronomie und Anwohnern der Innenstadt beizuwohnen, zu der der Herr Oberbürgermeister geladen hatte.
Die Ankunft im Ratssaal entpuppte sich als herbe Enttäuschung: Keine Lachshäppchen, kein Frankenwein, keine weichen Sessel mit Massagefunktion. Und keine Begrüßung mit Handschlag durch Herrn Rosenthal oder wenigstens durch irgendeine B-Prominenz der Linkspartei. Und die Kollegen der Presse saßen bereits weich in ihren Sesseln, ohne dass sie mir einen Platz vorgewärmt hätten. Na gut. Gezwungenermaßen nahm ich also auf der Empore Platz. Beim Blick in die Runde erblickte ich recht wenige sympathische Gesichter, zu denen ich mich gesellen wollte. Überall bedrohlich wirkende Würzburger, in deren Gesichtern der Zorn mehrerer Jahrhunderte Unterfranken gezeichnet stand. Das sympathischste Eck befand sich rechts des Rednerpultes. Hier roch es nach Tabak und Schweinsbraten. Die Männer hatten dicke Bäuche und wilde Bärte. Ohne Zweifel: Hier mussten die Wirte sitzen. Ich ließ mich nieder.
Im Vorfeld stellte ich mir die Versammlung wie folgt vor: Gastronomen und die Bürgerinitiative Würzburger Altstadt würden sich anschreien, ein kurzes Handgemenge, am Ende würde sich Bernd Mars zur Volkstribunen ausrufen lassen und das wehrhafte Bürgertum mit Waffen ausstatten. Es kam ganz anders. Herr Oberbürgermeister Rosenthal ergriff das Wort. Unter anderen Themen, die mich nicht weiter interessierten, gehe es heute über den „Zielkonflikt“ Wohnen vs. Gastronomie. Rosenthals Stimme klang sanft, aber bestimmt. Dabei immer sichtlich bemüht, die aufgebrachten Menschen zu beruhigen. Ob der Bürgermeister ebenso wie ich fürchtete, dass der Plebs heute nacht noch zu einem brandschatzenden Mob werde, der Imbissbuden plündere und Tankstellen, die noch immer Branntwein verkauften, abfackele? Ich weiß es nicht. „Es ist nicht so, dass die Stadtverwaltung nicht handelt.“ Man habe ein engmaschiges Informationsnetz gebildet, jeder Vorfall werde dem Ordnungsreferat mitgeteilt. Mein Magen rumorte. Sollte das Ordnungsreferat schon morgen früh wissen, wohin ich mein Mittagessen gespuckt haben werde? Ein furchterregender Gedanke, wahrlich. Und dann entpuppte sich Rosenthal als ein Mann der politischen Visionen, die doch in einer Zeit, in der viel geredet, aber nichts gesagt wird, so fehlen. Es werde immer Zielkonflikte geben, wir müssten aber „ein anderes Miteinander organisieren“ in dieser Stadt. We need a change. Ein neues Bewusstsein. Rosenthal: Wird er als Mann der großen Utopien Würzburg, vielleicht aber auch die deutsche Sozialdemokratie, erretten?
Nun sprach Ordnungsreferent Kleiner. Die schwarzen Schafe in der Gastronomie seien bekannt. Man werde die Kontrollen verstärken. Und noch mehr: die Wirte scheinen unter Bewährung zu stehen. Denn in den nächsten Wochen stünde die Gastronomie unter besonderer Beobachtung, gegen jede Störung würden rechtliche Schritte unternommen werden. Ein Würzburg mit noch mehr Kontrollen? Wie viele Polizisten und Ordnungsdienste will man denn noch zu Tode langweilen? Ich malte mir kurz aus, wie eine Bürgerwehr des Schreckens in den Straßen patrouilliert, mir mit einer Peitsche das Pils aus der Hand schlägt und mich zum Lachen in eigens dafür eingerichtete Keller schickt.
Als nächstes sprach Polizeidirektor Ehmann und legte die schockierende Statistik auf den Tisch: Im Vergleich zu 2008 gab es 48 Ruhestörungen mehr! 48! Und dass in einem Jahr ohne Fußballweltmeisterschaft! Ich kenne Menschen, die in einer Nacht 48 Ruhestörungen verursachen könnten. Ganz alleine und ohne Mittäter. Vielleicht sollte ich meinen Freundeskreis wechseln. Aber das ist eine andere Geschichte. Als Herr Ehmann ankündigte, man werde in Zukunft vermehrt Fußstreifen einsetzen, setzte zum ersten Male an diesem Abend ein spontaner Applaus ein. „Wir wollen berittene Polizei!“, fauchte ein Mann neben mir. Wo, zur Hölle, saß ich hier? Die Menge wirkte auf mich immer furchteinflößender, morastiger, blutrünstiger. Hier und da vollzogen sich spontane Wutausbrüche. Eine Frau mittleren Alters mit einer an sich schönen Handtasche stotterte etwas, von dem ich lediglich „Studenten“ und „Frechheit!“ verstand. Eine bedrohliche Situation. Zum Glück war ich kein Student, sondern freier Journalist und PSI-Forscher, aber würde mir das der Mob glauben?
Endlich begann der vielversprechendste Teil der Versammlung: die Wortmeldungen des Publikums. Für einen erlebnisorientierten Jugendlichen wie mich waren diese eine herbe Enttäuschung. Kein Geschrei, keine Prügelei und verdammt noch mal keine Lachshäppchen. Wobei ich auch froh sein kann, dass es so ruhig blieb: Wer weiß was passiert wäre, wenn die Stimmung in Saal umgekippt wäre? Vielleicht hätten mich schlaflose Bürger als potentiellen Ruhestörer ausgemacht, mich in ihre mittelalterlichen Keller gezerrt und mich dort mit glühenden Eisenstangen bearbeitet? Zurück zum Thema: Nach einigen eher unwesentlichen Wortmeldungen ergriff endlich eine Person das Wort, deren Tonfall auch endlich so hysterisch klang wie die Wortwahl der Bürgerinitiative. „Ham sie schon mal den Inneren Graben gesehen?“ fragt Frau R. „Es ist furchtbar!“ Sie klagt über Müll und Ratten. Eine Frau, die den Würzburgern anscheinend aus der Seele spricht. Und wieder ertönt dieser spontane Applaus, der mit Angst machte. Große politische Visionen können Zorn in Zuversicht verwandeln. Und Hass in Liebe. Daher spricht Herr Rosenthal auch hier vom Change. Vom neuen Bewusstsein, dass uns alle betrifft. „Jeder kehrt vor seiner eigenen Haustüre.“ Jeder ist mitverantwortlich, dass die Straßen sauber bleiben. Yes, Wü can!

(Im Übrigen: Yes-Wü-Can-T-Shirts gibt es für „saugünstige“ 14.50 € beim Udo an der Theke. Aber das ist ein anderes Thema)

Was darf bei keiner Diskussion, die die deutsche Volksseele betrifft, fehlen? Richtig erraten, die Junge Union! Peter Schlecht ergriff das Wort für diese. Als erstes forderte er statt einer Verlängerung der Sperrzeiten mehr Toilettenhäuschen und Mülltonnen. Löblich. Ich fordere dagegen Spätsupermärkte, Gewalterlebniszonen und mehr Kneipen mit durchgehend warmer Küche. In der Welt, wie sie sich Peter Schlecht vorstellt, herrscht Ordnung: Er wohne schon sehr lange in der Innenstadt. Aber er sei nicht ein einziges Mal in der Innenstadt kontrolliert worden. Hat er das wirklich gerade gesagt? Eine als Aussage getarnte Forderung, ohne erkennbaren Grund des Nachts kontrolliert zu werden? Die Welt, die sich Peter Schlecht im Kopf ausmalt: ich wage nicht einmal zu erahnen, was da so in den Träumen der jungen Politikanten vorgeht. Und dann kam sie doch tatsächlich noch, die Forderung, dass private Bürgerdienste zum Wohle der Ordnung eingesetzt werden. Die Bürgerwehr also. „Ich habe die schönsten Momente nachts erlebt“, schloss Herr Schlecht seine Rede. Auch ich habe die schönsten Momente nachts erlebt. Aber zum Glück ohne die Bürgerwehr. Und ohne Peter Schlecht.
Eine tiefe, sonore Stimme erschütterte meinen Magen. Er sprach: Bernd Mars. Von der Bürgerinitiative Würzburger Altstadt (BIWA), der Hüterin von Zucht und Ordnung, der Rächerin der Entrechteten. Würde Bernd Mars nun seine Kandidatur zum Bürgermeisteramt bekanntgeben und getragen von einer Welle des Applaus‘ die Rebellion des Volkes ausrufen? Es kam anders. Herr Mars bemühte nicht das Jargon der Bildzeitung, dass die BIWA bisher an den Tag gelegt hatte. Konkrete Forderungen wurden dargelegt: Er wolle keine Disko am alten Kranen, sondern einen runden Tisch wie in Heidelberg. Was auch immer dieser runde Tisch in Heidelberg sein mag. Doch Herr Mars ist nicht nur ein Aktivbürger, sondern auch ein Mahner, das moralische Gewissen dieser Stadt. Es handele sich um ein gesellschaftliches Problem. Das Problem seien die jungen Leute, die „Vorglühen“, und „Party haben wollen“. Es gelte die Missstände auszumerzen, schloss Herr Mars seine Rede. Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken. Wenn zornige Bürger vom Ausmerzen reden, fürchte ich das Schlimmste. Was oder gar wer soll hier ausgemerzt werden, und wie? Diese Frage lässt Herr Mars offen. Die BIWA- sie wird uns noch das Fürchten lehren.
Dann war das Schauspiel irgendwann zu Ende. Sperrzeiten, Diskolizenzen, Fußstreifen, Bürgerwehr. Irgendetwas bedrohliches vollzieht sich in dieser Stadt. Irgendetwas unheilvolles geht in Würzburg vor. Es wird nicht nur mir Magenschmerzen bereiten. Guten Appetit!

Hunter S. Heumann

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Intro #14

Als Vorgeschmack auf die Printausgabe #14 finden sie hier bereits das Intro der Ausgabe. So in einer Woche liegt der Hype dann an den (un)bekannten Stellen aus.

Intro Nr. 14

Ein dreifaches Oi und herzlich willkommen zur Schneeglöckchenausgabe des Letzten Hypes. Seit unserer letzten Ausgabe ist in Würzburg bestimmt sehr viel passiert. Nur werden sie hier nichts davon lesen. Und auch wenn noch so viele StudentInnen „Würzburg brennt!“ rufen: Ein Feuer habe ich noch nicht gesehen.

„Gähnende Langeweile, dies ist der Boden, auf dem Punkrock entstand!“ Ein Zitat, das ich irgend woher aufgeschnappt habe. Ich bin mir aber sicher, dass auf dem Boden der gähnenden Langeweile auch die Meerscheinchenzucht entstanden ist. Mit Schlonzo dem Geachteten in einem Hasenkostüm und einer ungenierten Schwäbin machte ich mich doch im Herbst tatsächlich nach Veitshöchheim auf, um eine Meerschweinchenschau zu besuchen. Fragen sie mich nicht warum, höchstwahrscheinlich wegen dieser gähnenden Langeweile. Ich habe mich nie für Meerschweinchen interessiert, und tue es auch jetzt nicht. Wie verdammt noch mal kann es sein, dass ich bei einer Tombola, in der die Gewinnchance angeblich 50/50 beträgt, fünf mal hintereinander die Niete ziehe? Wenigstens habe ich dann beim sechsten Male einen Schwimmreifen gewonnen. Wussten sie eigentlich, dass Meerschweinchen einen Stopfdarm besitzen? Sie müssen ununterbrochen Fressen, und wenn einmal das Futter ausbleibt, dann bilden sich Blähungen, die über Tage anhalten und sehr schmerzhaft für die Tierchen sind. Ich stelle mir das so vor wie eine Überdosis Sojasteaks im menschlichen Magen. Oder in meinem zumindest. Bei dieser Ausstellung hing auch ein Grußwort des Bürgermeisters, der davon berichtete, dass Touristen sich an den Gardasee erinnert fühlen, wenn sie in Veitshöchheim am Main spazieren gehen. Ich war zwar noch nie am Gardasee, aber ich glaube jetzt weiß ich, dass ich dort niemals hin will.

Soviel zu den Meerscheinchen. Ein Vogelo hat mir erzählt, dass angeblich Jojo Schulz in Zukunft das AKW-Gelände als Zweigstelle der Posthalle nutzen darf. Wurden da die geheimen Begehren des Jojo S. Am Ende doch noch wahr? Erst brennt man das Dorf nieder, nach dem Bürgerkrieg reitet man auf einem Maulesel wieder in das zerstörte Kaff und will als Held gefeiert werden? Zum Glück wissen noch ein paar Menschen, wer sich da als Retter darstellen wird, und werfen hoffentlich statt Rosenblüten faule Früchte.

Und ich habe nicht die geringste Ahnung, was diese Anekdote mit der kommenden Ausgabe zu tun haben soll. Aber irgendwer muss ja ein Intro schreiben. Also zumindest ich wäre enttäuscht, wenn es keines gäbe. Jörg Finkenberger glaube ich wäre ganz froh, wenn man das Intro weglassen würde. Den Gefallen werde ich ihm nicht tun. Nie!

Für immer Ihr
Hunter S. Heumann

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Dieses Posting

war ich auch nicht.

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Das letzte Posting war ich nicht

Ich weiss nicht, wer es war.

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Hype 14 kommt!

Paaret Euch!
Neu:
Jetzt mit 30 % mehr Liebe!

Posted in aktuell, heft 14.


Hype 14 kommt!

Fürchtet Euch!
Neu:
Jetzt mit 30 % mehr Hass!

Posted in aktuell, heft 14.


Für die Studenten

Mit Dank an Leo für den Tip:

Kegelkreis Preungesheim und anderer gelehrter Gesellschaften Mitglieder, wer auch immer die Gruppe mit diesem verschrobenem Namen ist, schreibt eine für den Anfang ziemlich ausführliche Kritik der Studierendenproteste.

Spaltung, das einzig Vernünftige, nämlich die überfällige Distanzierung von dem infantilen Klamauk, der sich bundesweiter Bildungsprotest nennt, Spaltung also kann er (der letzte linke frankfurter Student) als aktive Handlung gar nicht denken, sie muss ihm als stets gegenwärtige Bedrohung von außen erscheinen. „Und eins sei gesagt: Wir bleiben solidarisch und lassen uns nicht spalten“.

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Studentenbewegung abschalten!

Es ist nur noch peinlich, es ist nicht mehr zum aushalten. Fast jeden Tag „witzige Aktionen“, sie haben wirklich nichts verstanden. Wollt ihr euchjetzt endlich eurer Haut wehren, oder wollt ihr es bleiben lassen? Wollt ihr die Tretmühle abschaffen, oder wollt ihr es nicht? Eure Aktionen verraten es: sie hat euch längst abgeschafft.

Sich tot hinlegen („die freie Bildung ist tot!“)! „Free hugs!“ Bildungsmärchen! „BOLOGNAise!“ „Uni räumen!“ FUCK!

Ja, oder nein, zur Uni, zum Fleiss, zur entfremdeten Wissenschaft, zur Arbeitsteilung, zum Standort, zu Deutschland. Und weil ihr zu schwach seid, nein zu sagen, frisst euch euer „ja mit Einschränkungen“ auf, und ihr habt es verdient. Mit dem Teufel wettet man nicht. Und dass ihr zu bekloppt seid, das zu verstehen, das wissen ja wir, aber damit es alle wissen, deswegen habt ihr eure Aktionen.

Wenn man keinen Geschmack hat, und keinen Verstand, aber dafür genug Frohsinn, denn man für „Kreativität“ hält, und wenn man derart stumpf ist, solche Aktionen für „witzig“ zu halten, und derart unbeleckt, solche Kalauer von 1987 für „mal was neues“ – Herrgott, dann soll man es halt machen, aber bitte, bitte, bitte:

: verschont mich damit! Das Gefühl der Fremdpeinlichkeit, und die Scham, solche Trottel wie euch einmal fast, aber auch nur fast, für satisfaktionsfähig gehalten zu haben, bringen mich um.

Auf der anderen Seite: wir alle wissen, dass man solche Anfälle von biederer „Kreativität“ wie diesen auf, wie es unser Hunter S. Heumann ausdrücken würde, einer Arschbacke absitzen kann. In einem halben Jahr ist das vergessen, und ihr furzlangweiligen Existenzen verausgabt euren funkelnden Humor wieder darauf, wo er herkommt, und macht eine witzige Präsentation für eine verschissene Seminararbeit, von der ihr nicht einmal ahnt, dass sie euch eigentlich genausowenig interessiert; weil euch überhaupt nichts interessieren kann. Ihr seid, und bleibt, Studenten, und wollt, zu eurer Schande, auch nichts besseres sein.

Ich erfriere lieber eines Tages unter einer Brücke, als auch nur einen weiteren Tag eine von euch zu sein.

Herzlichst:

Evi Schmitt

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Weil wir immer soviel von einer sog. „Militanten Gruppe“ hören (müssen)

Erinnert sich jemand an Herrn Andrej Holm, der monatelang in Untersuchungshaft sass, weil er über google nach Begriffen wie „Gentrifizierung“ recherchiert hatte? Weil er damit verdächtig war, der sog. Militanten Gruppe zuzugehören? Bis der Bundesgerichtshof ihn rausliess, weil gar kein Verdacht bestünde? Was ist denn aus dem geworden?

Nun, der ohnehin für verlegerische Glanzleistungen bekannte VSA-Verlag bringt im Frühjahr wieder mal ein Buch von ihm raus: „Initiativen für ein Recht auf Stadt“. Aus der Leseprobe:

Ein Schwerpunkt liegt auf der neoliberalen Neuordnung des Städtischen. Als ein spannendes Gegenmodell wird die in Virginia (USA) entwickelte Vision eines »kommunalen Sozialismus« vorgestellt – einer von vielen möglichen Wegen, das Recht auf Stadt in die Praxis umzusetzen.

Die Erfahrungen der städtischen Proteste in der Vergangenheit und in anderen Ländern machen deutlich: Aus den Ansätzen der internationalen »Right to the City«-Bewegungen können Impulse für stadtpolitische Initiativen hierzulande gewonnen werden. Eine Orientierung an möglichst breiten Bündnissen und möglichst vielfältigen Aktionsformen ist dabei das Gebot der Stunde: Eine (Re)Politisierung der Stadtentwicklung ist möglich!

Ein Handbuch für alternative Kommunalpolitik: das ist wohl, sollte man meinen, ein deutlicherer Freispruch vom Vorwurf umstürzlerischer Umtriebe, als es der BGH jemals gekonnt hätte. Weiter so, VSA!

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