Man wird uns keine Sympathie für Musavi vorwerfen können, aber der Mann hat es ja einfach wissen wollen. Nach allem, was er mit seiner Kampagne losgetreten hat (nicht weil er wollte, sondern weil er musste), hat er, als er angeblich verloren hat, darauf beharrt, gewonnen zu haben, und „seine Anhänger“ zu Siegesfeiern auf den Strassen aufgerufen. Für heute Nacht.
Man hört nicht viel, weil die Kanäle grad alle tot sind, aber nach allem, was man hört, haben sich durchaus einige verdächtige Elemente, mit denen wir ohne Zweifel sympathisieren, diese Einladung zum Tanz nicht zweimal sagen lassen.
Wenn die Strassenkämpfe „seiner Anhänger“ auf die Provinzstädte übergreifen, ist Musavi verloren. Entweder „seine Anhänger“ oder Ahmadi Nejads Pasdaran werden nicht viel von ihm und dem Regime, das er vertritt, übriglassen. Wenn sie aber auch noch auf den Süden Tehrans übergreifen, dann sind Musavi und die Pasdaran verloren, und dann fängt das Spiel erst an, und wir können nicht erwarten, es zu spielen.
Ob unsere Freundinnen und Freunde im Iran allerdings tatsächlich in den Stand kommen, unseren kleinen Artikel von vor eineinhalb Jahren über die kommenden Revolte im Iran zu beweisen oder besser gesagt zu widerlegen, weiss man noch nicht. Man muss ihnen alles Glück wünschen und bereit sein, sie nicht allein zu lassen; bis zu dem Tag, wo wir nie wieder einen der unseren allein lassen müssen.